Was ist Ringen ?

Ob Freistil oder griechisch-römisch: Ringen ist mehr, als nur den Gegner zu Boden zu bringen. Ringen beansprucht den ganzen Körper. Am besten fängt man sehr früh damit an!
 

Kein Wunder, dass Computerspiele in den verschiedensten Varianten bei Kindern und Jugendlichen immer beliebter werden. Die Grafiken werden immer authentischer, die Spiele immer anspruchsvoller. Das hat zur Folge, dass die Kids ihre Protagonisten auf dem Bildschirm nur zu gern raufen und kämpfen lassen, selbst aber nur wie gebannt mit den Fingern die Tasten drücken. Stundenlang.

Ein Trend, den man mit Bedauern beobachten kann. Der Nachwuchs bei den Ringern ist knapp.

"Dabei sind Ringen und Raufen bei Kindern und Jugendlichen die natürlichste Art und Weise, überschüssige Energie und vielleicht auch ein paar Aggressionen loszuwerden", erklärt Maik Bullmann (36), der Olympiasieger von 1992 und dreimalige Weltmeister.

Es ist durchaus üblich, dass Jugendvereinstrainer auch vom ASV Wilhelmshaven in die Schulen und Kindergärten gehen und die Kinder zum Probetraining einladen.

In fast allen der 500 Vereine in Deutschland werden Kurse für die Kleinsten, so genannte Bambinigruppen, oder Schnupperkurse angeboten. Richtige Wettkämpfe gibt es erst ab der D-Jugend, also erst für die Sechsjährigen. Hier ist in den Landesverbänden unterschiedlich geregelt, ob Mädchen und Jungen zusammen kämpfen oder die Wettkämpfe schon getrennt ausgetragen werden.  In den Trainingsgruppen der Vereine ist es üblich, Mädchen und Jungen zusammen trainieren zu lassen. Insofern ist es für die Kinder gar nichts Ungewöhnliches.

Der Trainingsaufwand liegt für die Kleinen bei zwei Einheiten pro Woche. Hier sind jedoch die verschiedensten Sportarten integriert: Es gibt Lauftraining, Gymnastik, Turnen, Schwimmen und auch Rad fahren. Der Körper soll rundum trainiert werden.

"Das ist doch das Gute am Ringen, dass alles abverlangt wird: Beweglichkeit, Kraft, turnerische Elemente und Techniken", so Maik Bullmann. Denn eine gute Basis ist wichtig. Wer später ehrgeizige Ziele anstrebt, gar für die Landes- oder Bundesauswahl gesichtet wird, muss mit mit mindestens drei bis vier Trainingstagen rechnen.

Um eine Entscheidung zwischen den Stilarten geht es ganz zu Beginn jedoch noch nicht. Vorerst werden die Grundlagen des Sports vermittelt. 

Bei den Anfängern wird darauf geachtet, dass die Grundlagen des Ringens in spielerischer Form vermittelt werden. Das technische Training steht noch im Hintergrund.

Gekämpft wird bei Kindern und Jugendlichen zweimal zwei Minuten, bei Erwachsenen zweimal drei Minuten (halbe Minute Pause). An in Turnierform ausgetragenen Wettkampftagen hat jeder Ringer mehrere Kämpfe zu absolvieren. Es gibt Einzel- und Teamwettkämpfe.

Alles übers Ringen

Beim Ringen unterscheidet man zwei verschiedene Kampfstile.

Griechisch-römischer oder klassischer Stil: Es sind Griffe nur am Oberkörper bis zur Gürtellinie erlaubt. Kein Einsatz der Beine.

Freistil: Es sind Griffe am ganzen Körper erlaubt, auch Angriffe an und mit den Beinen. Der Kampf beginnt aus dem Stand, wobei jeder Athlet versucht, den Gegner durch verschiedene Griffe, Würfe oder Runterreißer zu Boden zu bringen.

Ziel des Kampfes ist ein Schultersieg, bei dem der Gegner eine Sekunde mit den Schultern auf dem Boden liegt. Gelingt dies nicht, werden die angewendeten Griffe mit Punkten gewertet.

Ringen: Kampfbetonter Sport

Der Kampfsport Ringen ist eine weltweit verbreitete Sportart, die in fast 200 Ländern ausgeübt wird. Sie zählt zu den ältesten sportlichen Disziplinen. Durch einheitliche Regeln sind die Kämpfe geprägt von Fairness, Disziplin, Schnellkraft und Dynamik - Ringen ist eine komplette Sportart.

Vor allem für junge Menschen ist der Sport ideal, um sich körperlich, aber auch geistig zu ertüchtigen, um Aggressionen abzubauen und Freunde zu gewinnen.

In Deutschland hat dieser Sport im Laufe vieler Jahrzehnte große Athleten hervorgebracht, u. a. Olympiasieger und Weltmeister. In den Bundesligen und in den Mannschaftskämpfen wird er in ganz Deutschland ausgeübt.

Über tausend Mannschaften stehen an den Wochenenden auf den Matten. Und mehr als 12000 junge Athleten betreiben diesen Sport unter sachkundiger Anleitung von qualifizierten Trainern. Schicken Sie Ihre Kinder in die Vereine, sie werden dort geschult und zu tüchtigen jungen Menschen herangebildet.